100 Jahre Nobelpreis für Albert Einstein: Photoelektrischer Effekt!

1922 erhielt Albert Einstein den Nobelpreis nicht für die Relativitätstheorie, sondern für die Beschreibung der Umwandlung von „Lichtenergie“ in elektrische Energie.

Heute – im Jahre 2022 – muss einem dies wie ein Menetekel oder auch als schlechter Witz erscheinen.

Da erfolgt eine Entdeckung und keiner realisiert das Potential. Gut, es waren andere Zeiten und andere Nöte. Bis zum Bau der ersten Solarzelle dauerte es dann ca. 30 Jahre und die Verwendung erfolgte zunächst auf Satelliten, weit weg im Weltraum.  Kosten waren kein echtes Kriterium und auf der Erde erlebt die Atomkraft seinen Durchbruch. Interessanterweise spielten auch hier Kosten keine Rolle, nur sagte dies so keiner, sondern der indirekte Zu-& Durchgriff auf das Bombenmaterial war die treibende Kraft.

Weitere 30 Jahre später, nach den ersten Atomunfällen in Harrisburg (USA) und Tschernobyl (UdSSR), wurden Fragen nach Alternativen gestellt und das Momentum nahm Fahrt auf. Parallel wurde klar, welche CO2- und Klimazusammenhänge es gab und die Fragen nahmen zu.

Aber – hat sich etwas geändert ?

Industriell wird Strom seit über 100 Jahren mit Dampf erzeugt, durch Verbrennung von Holz, Kohle, dann Öl und Gas und natürlich Atomenergie.

Geforscht wird an dem Fusionsreaktor, um auch zukünftig mit Dampf Strom zu erzeugen. Wird das effektiver sein oder bestätigt es nur ein Zitat von Albert Einstein:

Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und bessere (andere) Ergebnisse zu erwarten. [Albert Einstein]

Die Zeitkonstante zur Inbetriebnahme eines Fusionsreaktors bleibt bei 50 Jahren – seit 70 Jahren !

Warum nutzen wir nicht einfach die Sonnenenergie (und deren Derivate: Wind, Gezeiten, etc.) ?

Mit dem EEG 2000 startete der Durchbruch im Stromnetz, vorher waren schon Inselanlagen akzeptiert, aber jetzt konnten die Skaleneffekte die Kosten deutlich senken.

Aber es gab auch die Äußerungen wie „Solarenergie in Deutschland ist wie Ananas züchten in Alaska“ oder auch: Das europäische Netz verträgt nicht mehr als 4% Solarenergie. Wenn es aus heutiger Sicht nicht so bitter wäre, es wäre nur zum Lachen.

Heute ist die Sichtbarkeit der Photovoltaik eine Andere, 60 GW sind mittlerweile in Deutschland installiert, die erneuerbaren Energien liefern fast 50% des benötigten Stromes, es ist die günstigste Form der Energieerzeugung – und doch: Es fehlt die Anerkennung der Leistung Albert Einstein’s.

Der Festakt >VDE Bergisch Land – Südwestfalen 100 Jahre< findet in Lüdenscheid statt.

Bei Busch-Jäger Elektro, Lüdenscheid, ist seit über 3 Jahren ein PV Kraftwerk als PKW Carport Anlage installiert, mit ca. 1,2 MWp. Es wäre eine Selbstverständlichkeit gewesen, dieses als Leuchtturmprojekt für viele Firmen in NRW umzusetzen. Aber wir hatten eine Landes­regierung, die die Kohle hochhält und im letzten Jahr noch die EnergieAgenturNRW zerschlagen hat.

Oder auch direkt hier vor der Haustür: Die gesperrte Autobahnbrücke ! Wir bauen immer mehr Autobahnen – wobei jeder weiß: Mehr Autobahnen, mehr Verkehr – und wir sind nicht in der Lage den Status Quo aufrecht zu erhalten.

Wir bewegen 2,5 Tonnen Masse, damit 80+ kg Lebendgewicht gerade einmal 80 g (2 Sonntagsbrötchen) einkaufen!

Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. [Albert Einstein]

Zurück zur Solarenergie:

Woran liegt die fehlende Akzeptanz oder auch der massive Widerstand interessierter Kreise ? Ich persönlich glaube, es ist die Einfachheit ! Nur zwei Kabel: Plus und Minus – und der Strom fließt. Es raucht und qualmt nichts, es macht keinen Lärm, es stinkt nicht und nichts aber gar nichts wird verbraucht, 100% nachhaltig – es ist so einfach.

Albert Einstein’s berühmteste Formel: E=mc² ist einfach und doch mächtig, so wie die Sonnenenergie !

Wir müssen die Komplexitäten reduzieren, dann werden wieder Sachen verständlich und die Menschen trauen sich wieder etwas zu:            

Selbst machen !          Einfach machen !

Autor:
Eckhard Wolf
Dipl.-Ing. Elektrotechnik
Arbeitsgebiete: PV, USV & eMobilität