Exkursion der FH Soest ermöglicht Studierenden praxisnahe Einblicke

Winterexkursion 2023 der Studierenden der FH-Soest nach Süddeutschland u. Österreich

Soest – Studierende der Fachrichtung Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen, der Fachhochschule Südwestfalen, Abt. Soest, haben im Rahmen einer mehrtägigen Exkursion verschiedene Unternehmen im Raum Stuttgart und Österreich besucht. Die Exkursion stand dieses Mal unter dem Motto „e-mobility“. Während der Exkursion wurden Studieninhalte in praxisnaher Umgebung gezielt vertieft und die Studierenden hatten die Möglichkeit potenzielle Arbeitsfelder und Arbeitgeber direkt kennen zu lernen.

Mit einem Reisebus ging die Exkursion mit der Fahrt von Soest nach Stuttgart los. Der darauffolgende Tag startete mit einer Besichtigung des Audi-Werks Böllinger Höfe. Das Werk ist eine Manufaktur-Fertigung in welcher der Audi e-tron GT, der Audi R8 und der Lamborghini Huracán gebaut werden. Die Werksführung lieferte einen detaillierten Einblick in die einzelnen Prozesse und Abläufe in der Fertigung. Im Anschluss an den Besuch bei Audi ging es weiter zu der Firma Dräxlmaier in Sachsenheim. Die Dräxlmaier Group ist ein Tier-1-Zulieferer von Interieur Systemen, elektronischen Systemen, Fahrzeug-komponenten und Batteriesystemen. Im Fokus der Besichtigung stand das Batteriesystem welches im Porsche Taycan und Audi e-tron GT eingesetzt wird. Nach einer kurzen Präsentation konnte die Fertigung der Batterieträger / Chassis selbst besichtigt werden. An den einzelnen Stationen kam es zu angeregten Diskussionen über die technischen Möglichkeiten, Anforderungen und Prozesse.

Am nächsten Tag ging es mit einem Rundgang durch das Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart weiter. Das Museum bietet tolle Einblicke in die Geschichte und den Werdegang von Mercedes-Benz und inszeniert die Exponate im zeitgeschichtlichen Kontext.

Auf den Besuch im Mercedes-Benz-Museum folgte eine Werksführung bei der Porsche AG mit anschließender Museumsführung am Porscheplatz in Stuttgart. Mitten zwischen Wohnhäusern und anderen Gewerben werden hier die Baureihen 911, 718 und der Porsche Taycan gebaut. Thema der Werksführung war das erste vollelektrische Auto der Firma Porsche, der Taycan. Der Rundgang durch eine der modernsten Fahrzeugfertigungen weltweit lieferte spannende Einblicke in neue Fertigungsverfahren und Technologien. Die Fertigung erstreckt sich über drei Etagen und viele Prozesse werden bereits vollautomatisiert durchgeführt. Hierzu zählt zum Beispiel auch der Transport von Karosserieteilen durch autonome Förderroboter. Auch die Hochzeit, einer der wichtigsten Momente während der Fertigung, wird vollautomatisch durchgeführt. All diese unterschiedlichen Prozesse wurden zusammen mit den Studierenden ausgiebig diskutiert.

Nach der Werksführung folgte eine Führung durch das Porsche Museum. Ein Rundgang durch die Ausstellung und Erklärung der einzelnen Exponate verdeutlichte die Geschichte und den Werdegang der Firma Porsche. Einige besondere Exponate, wie zum Beispiel der Porsche 918, zogen besonderes Augenmerk auf sich. Das Highlight der Museumsführung war ein Abstecher in die Museumseigene Werkstatt, in der die Autos restauriert und repariert werden. Hier wird dafür gesorgt, dass alle Fahrzeuge auch fahrbereit sind. Es werden nicht nur Klassiker aufbereitet, sondern auch Prototypen- und Versuchsfahrzeuge auf ihre Einsätze vorbereitet.

Bevor es am Folgetag mit dem Reisebus weiter nach Österreich ging, wurde morgens eine Werksführung der Factory 56 von Mercedes Benz durchgeführt. Die Factory 56 ist eine der modernsten Fahrzeugfertigungen von Mercedes Benz und zeichnet sich vor allem durch ihre Flexibilität in der Serienfertigung und das Nachhaltigkeitskonzept aus. Zum Zeitpunkt des Besuchs wurde in der Factory 56 der EQS, die S-Klasse und der Maybach S-Klasse produziert. Für die Studierenden von besonderem Interesse war der vollelektrische EQS.

Am Nachmittag stand nach der Weiterfahrt nach Österreich die Besichtigung der Firma b2 electronics an. B2 ist ein Hersteller von Prüfgeräten, die für die Prüfung und Diagnose von Mittel- und Hochspannungskabeln eingesetzt werden. Vor Ort wurde den Studierenden ausführlich die verschiedenen Prüfgeräte erläutert und gezeigt. In einer ausgiebigen Diskussion mit den Studierenden wurden die einzelnen Aspekte der Vor-Ort-Prüfung erklärt. Besonders interessant waren hier die Erfahrungsberichte des Unternehmens über die Herausforderungen bei der Vor-Ort-Prüfung. „Für unsere Studierenden ist der Übertrag von der gelernten Theorie in die anfassbare Praxis und das „Blicken über den Tellerrand“ überaus wertvoll und trägt maßgeblich zum Lernerfolg bei“, so Prof. Dr.-Ing. Bernd Propfe.

Neben den fachlichen Schwerpunkten steht bei den Exkursionen ebenfalls der Austausch der Studierenden untereinander und das gemeinschaftliche Miteinander im Vordergrund. Daher ging es nach der Besichtigung bei b2 electronics weiter in das Ski-Gebiet St. Anton am Arlberg, wo die letzten zwei Tage der Exkursion verbracht wurden. Die Aktivitäten im Ski-Gebiet und das tägliche, gemeinschaftlichen Abendessen boten Zeit zum Austausch und die Gelegenheit die Eindrücke des Tages zu besprechen.

Die durchgeführte Exkursion war auch dieses Jahr ein voller Erfolg. Dazu zählt neben den lehrreichen Besichtigungen, die durch die verschiedenen Unternehmen ermöglicht wurden, auch der gute Zusammenhalt der Studierenden untereinander. Weiterhin gilt der Dank dem VDE, der die Studierenden finanziell unterstützt. Auch im nächsten Jahr will Prof. Dr.-Ing. Bach wieder eine Exkursion für die Studierenden anbieten. Denn „Es ist wichtig, dass die Studierenden einen Einblick in die Firmen erhalten und eine tolle Gelegenheit potenzielle Arbeitsfelder und Arbeitgeber kennenzulernen.“, so Prof. Dr.-Ing. Bach.

Von Rouven Berkemeier